Vakuumhärten

Vakuumhärten ist ein Verfahren zur Wärmebehandlung von Stählen. Es kommt bei verzugsempfindlichen Bauteilen wie Präzisionswerkzeugen und Formteilen zum Einsatz. Das Bauteil wird bei geregeltem Unterdruck auf eine Maximaltemperatur von bis zu 1.300 °C erhitzt. Neben der höheren Härte ist das Ziel eine metallisch blanke Oberfläche, die nicht mechanisch nachbearbeitet werden muss. Sie möchten Vakuumhärten lassen? Wenden Sie sich an unser Expertenteam!

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Das Verfahren und seine Vorteile

Beim Vakuumhärten wird legierter oder hochlegierter Stahl erhitzt und mit Gas abgeschreckt, um die Gefügestruktur widerstandsfähiger zu machen. Es wird eine saubere bzw. blanke Metalloberfläche erreicht, die nur wenig oder gegebenenfalls gar keine Hartbearbeitung benötigt. Das Verfahren eignet sich beispielsweise für hochwertige Präzisionsbauteile und Formteile oder kostenintensive Einzelwerkzeuge.

Der Härteprozess erfolgt in einem speziellen Vakuumofen, der eine maximale Temperatur von bis zu 1.300 °C erreicht. Auch Mehrkammeröfen mit bis zu 1.000 °C kommen in Frage. Als Gas zum Abschrecken wird in der Regel Stickstoff genutzt, gelegentlich auch Helium.

 

INFO
Gasabschreckung führt zu weniger Verzug als die Abschreckung in Öl oder Wasser. Da legierte und hochlegierte Stähle meist Lufthärter sind, können sie auch im Gas das Härtungsgefüge Martensit bilden. Unlegierte und niedrig legierte Stähle eignen sich besser zum Schutzgashärten mit anschließender Abschreckung im Ölbad.

 

 

Technische Hintergründe

Das Vakuum beim Vakuumhärten unterbindet eine Reaktion des Stahls mit den Gasen im Ofen während des Härteprozesses. Dadurch werden eine Randentkohlung und Randoxidation unterbunden.

Zum Abschrecken wird ein exakt eingestellter Gasstrom (in der Regel komprimierter Stickstoff) in die Glühkammer eingeleitet. Auf diese Weise lassen sich selbst scharfe Kanten und große Übergänge im Querschnitt gut härten, weil der sanfte Gasstrom kaum Verzug am Bauteil erzeugt.

Dank moderner Anlagen können wir bei Härtha sämtliche im Verfahren enthaltenen Prozesse automatisieren und reproduzieren. Die Temperatur des Härteguts wird über den gesamten Härteprozess hinweg mit Thermoelementen kontrolliert. Gemeinsam mit Ihnen erarbeiten wir die relevanten Prüfvorschriften und gewährleisten höchste Prozesssicherheit.

 

Zusammenfassung: Vorzüge auf einen Blick

  • Geringer Verzug
  • Metallisch blanke und oxidationsfreie Oberflächen ohne Randentkohlung
  • Hohe Festigkeit und Verschleißbeständigkeit
  • Große Querschnittsübergänge und scharfe Kanten sind kein Problem
  • Reproduzierbares Verfahren
  • Beste Qualität für Präzisionsbauteile, Formteile und hochwertige Werkzeuge

Kombination mit weiteren Verfahren

Im Anschluss an das Vakuumhärteverfahren folgt oft das Anlassen. Es dient der genauen Regelung von Zähigkeit und Härte, um die individuelle Verschließfestigkeit festzulegen.

Zudem bietet die saubere Oberfläche nach dem Vakuumhärten eine ideale Voraussetzung zur gezielten Oberflächenhärtung durch Nitrieren.

Schon beim Herstellungsprozess von Stahl, aber auch beim Härten oder durch eine mechanische Bearbeitung, wie das Zerspanen oder Schweißen, können Spannungen im Werkstoff entstehen. Diese können zu Rissen oder ungewollten Formänderungen bzw. Verzug führen. Um diese Spannungen zu lösen, empfiehlt sich das Spannungsarmglühen.

Anwendungsgebiete und geeignete Werkstoffe

Vakuumhärten wird wegen der milden Gasabschreckung vor allem zum Härten und Vergüten höher legierter Stähle eingesetzt. Grundsätzlich können aber auch niedriglegierte Stähle vakuumgehärtet werden, wenn das Bauteil klein genug ist, so dass die schroffere Ölabschreckung nicht notwendig ist.
 
Es eignen sich alle lufthärtenden Stähle sowie härtbare säure- und rostfreie Stähle und hochfeste Stähle bzw. Warm- und Kaltarbeitsstähle sowie Schnellarbeitsstähle.
 

Einige geeignete Stähle:

 

Werkstoffnummer Kurzname Stahlsorte HRC
1.2080 X210Cr12 Kaltarbeitsstahl 58-62
1.2083 X40Cr14 Kaltarbeitsstahl 50-54
1.2311 40CrMnMo7 Kaltarbeitsstahl 48-52
1.2312 40CrMnMoS8-6 Kaltarbeitsstahl 48-52
1.2343 X37CrMoV5-1 Warmarbeitsstahl 50-54
1.2344 X40CrMoV5-1 Warmarbeitsstahl 50-54
1.4021 X20Cr13 Nichtrostende martensitische Stähle 40-48
1.3207 HS 10-4-3-10 Schnellarbeitsstahl 63-65
1.3243 HS 6-5-2-5 Schnellarbeitsstahl 62-64

 

Anwendungsbeispiele

  • Werkzeug- und Maschinenbau
  • Medizinische Instrumente
  • Formenbau
  • Elektroindustrie und Maschinenbau
  • Automobilindustrie
  • Luft- und Raumfahrttechnik

Unsere Anlage

Art der Anlage:
Horizontale Vakuumanlage

Abmessungen:

1.200 x 1.500 x 1.000 mm (L x B x H)

Kapazität:

2.500 kg

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Wenn Sie mit uns Vakuumhärten wollen, benötigen wir folgende Angaben:

  • Werkstoffbezeichnung
  • Sollhärte
  • Maße des Bauteils und Chargengröße
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  • Weitere Vor- und Nachbehandlungen

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Verfahrensstandorte

Unsere Standorte zum vakuumhärten in Deutschland und Europa finden Sie hier.

Geeignete Werkstoffe

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    Vakuumhärten
WerkstoffnummerBezeichnungStahlsorteHRC
1.2080X210Cr12Kaltarbeitsstahl58-62
1.2083X40Cr14Kaltarbeitsstahl50-54
1.231140CrMnMo7Kaltarbeitsstahl48-52
1.231240CrMnMoS8-6Kaltarbeitsstahl48-52
1.2343X37CrMoV5-1Warmarbeitsstahl50-54
1.2344X40CrMoV5-1Warmarbeitsstahl50-54
1.4021X20Cr13nichtrostende martensitische (härtbare) Stähle40-48
1.3207HS 10-4-3-10Schnellarbeitsstahl63-65
1.3243HS 6-5-2-5Schnellarbeitsstahl62-64

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