Zwischenglühen

Zwischenglühen beschreibt einen Zwischenschritt in der Stahlverarbeitung. Dabei wird das Werkstück erhitzt, um Spannungen im Gefüge abzubauen. Gleichzeitig nimmt die Härte ab und die Dehnbarkeit zu. Dadurch erhöht sich die Verformungsfähigkeit, so dass mehrstufige Umwandlungsprozesse ohne Rissbildung möglich werden. Da bei Stahl in der Regel eine Veränderung der Kristallstruktur stattfindet, spricht man auch vom Rekristallisationsglühen. Bei Härtha sind Sie richtig, wenn Sie sich auf ein Zwischenglühen mit Qualitätsversprechen verlassen wollen. Egal ob Einzelteil oder Serienproduktion, dank umfangreicher Kapazitäten können wir Ihnen auch kurzfristig attraktive Lösungen anbieten.

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Anwendungsbereiche

Das Ziel des Zwischenglühens ist es, die Kristallstruktur des Materials zu optimieren und damit die mechanischen Eigenschaften zu verbessern. Je nach Material und Anwendung kann das Zwischenglühen auch dazu beitragen, die Korrosionsbeständigkeit oder die Beständigkeit gegenüber hohen Temperaturen zu erhöhen.

Zwischenglühen kann direkt während des Produktionsprozesses eines Werkstücks zum Einsatz kommen, zum Beispiel nach dem Einsatzhärten. Dazu wird das Werkstück nach dem Aufkohlen oder Kornrückfeinen über längere Zeit unterhalb des unteren Umwandlungspunktes erhitzt und dann langsam abgekühlt.

Das Verfahren wird auch zur Verlängerung der Standzeit bereits genutzter Bauteile eingesetzt, zum Beispiel für Formstahl-Bauteile in Druckgießformen. Durch die einsatzbedingten Temperaturwechsel haben sich im Bauteil Spannungen gebildet, die nun abgebaut werden.

Bei vergüteten Stahlteilen entspricht das Zwischenglühen im Prinzip einer Anlassbehandlung. Es wird aber eine Temperatur gewählt, die etwa 30 °C bis 50 °C niedriger liegt als die Anlasstemperatur bei Herstellung. Die Haltezeit liegt bei zwei bis vier Stunden. Diese Art des Zwischenglühens kann nach einer erneuten Einsatzperiode des Bauteils wiederholt werden.

 

Vorteile auf einen Blick

Das Zwischenglühen birgt verschiedene Vorteile für Werkstücke in der Produktion und für bereits im Einsatz befindliche Bauteile:

 

  • Reduzierte Spannungen
  • Bessere Verformbarkeit
  • Verbesserte Verarbeitbarkeit
  • Auch bei mehrstufigen Umwandlungsprozessen keine Rissbildung
  • Längere Standzeiten

Rekristallisationsglühen von Stahl

Das Rekristallisationsglühen findet nach einer Kaltumformung statt, insbesondere beim Kaltziehen und Kaltwalzen von Drähten und Blechen. Durch das Glühen bei Rekristallisationstemperaturen zwischen 550 °C und 700 °C werden Spannungen im Stahl abgebaut und die Kristallstruktur repariert. Eine α-Ferrit-Austenit-Umwandlung bzw. eine Phasenänderung findet nicht statt.

Beim Rekristallisationsglühen soll eine Feinkörnung im Gefüge erreicht werden. Dazu müssen möglichst langgestreckte Kristalle im Gefüge vorliegen. Das ist erst ab einem Umformgrad von etwa 20% der Fall. Ist lediglich der kritische Umformgrad von 5% bis 15% erreicht, empfiehlt sich das Normalglühen, weil wegen der niedrigen Keimzahl beim Rekristallisationsglühen Grobkorn entstehen würde.

Die Rekristallisationstemperatur und -dauer sind abhängig vom Verformungsgrad und der Schmelztemperatur des Werkstoffs. Bei dünnen Teilen können ggfs. schon 10 Minuten bei 700 °C genügen, für dickere Teile ist in der Regel eine Stunde bei 600 °C bis 650 °C notwendig.

Verfahrensstandorte

Härtha bietet das Zwischenglühen an verschiedenen Standorten an. Erfahren Sie mehr in unserer interaktiven Standortübersicht.

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