Das Verfahren und seine Vorteile
Beim NIOX-Verfahren wird an das Nitrocarburieren eine Nachoxidation der Werkstücke angeschlossen. Die im vorherigen Schritt erzeugte Verbindungsschicht wird dabei durch Halten und Abkühlen in einer oxidierenden Umgebung teilweise in eine Oxidschicht umgewandelt. Diese Schicht erhöht zusätzlich die Korrosionsbeständigkeit der Werkstoffoberfläche.
Beim Aldox-Verfahren werden im Vergleich zum NIOX-Verfahren eine Zwischenbehandlung und ein zusätzlicher Oxidationsprozess durchgeführt. So wird der Korrosionsschutz noch weiter erhöht.
Besonders Werkstoffe aus niedrig legiertem Stahl profitieren von einer NIOX- oder ALDOX-Behandlung. Da Bauteile aus diesen Werkstoffen häufig stark beansprucht werden (Getriebespindeln, Hydraulikzylinder usw.), brauchen sie einen besonders hohen Verschleiß- und Korrosionsschutz.
Die Vorzüge des NIOX-Verfahrens auf einen Blick
- Höchste Korrosionsbeständigkeit unter den Nitrier-Verfahren
- Höhere Verschleißresistenz
- Bessere Dauerfestigkeit
- Besserer Widerstand bei tribologischen und dynamisch mechanischen Beanspruchungen
- Optimierte Gleitcharakteristik
- Reduzierte Kaltaufschweißungen
- Beständig gegenüber schwankenden Temperaturen bis in den tiefkalten Bereich
- Hohe Ästhetik
- Schüttgut ist ebenfalls behandelbar
Zusätzlicher Vorteil durch das ALDOX-Verfahren
Das ALDOX-Verfahren bietet einen noch besseren Korrosionsschutz, ist jedoch auch kostenintensiver als das NIOX-Verfahren.
Anwendungsbereiche
Wenn Beschichtungen zum Einsatz kommen (galvanisch, chromatiert, phosphatiert, brüniert …) bieten Nitrocarburieren und Oxidieren eine attraktive und leistungsstarke Alternative.
Typische Bauteile
- Hydraulikkomponenten
- Hydraulikzylinder und Kolben
- Förderschnecken
- Pumpenräder und Gehäuse
- Werkzeuge und Werkzeughalter
- Ventile
- Düsen
- Rückstromsperren
- Zahnräder und Kettenräder
- Formen, Umformwerkzeuge, Stempel und Matrizen
- Motorteile
- Nockenwellen und Kurbelwellen
- Getriebeteile
- Spindeln
- Achsen
- Wellen
- Kupplungen