Induktivhärten

Induktivhärten, auch bekannt als Induktionshärten, ist ein Verfahren zum Härten von Stahl. Mittels Induktion wird direkt im Bauteil Hitze erzeugt. Unmittelbar darauf folgt das Abschrecken. Vorteil ist eine schnelle und örtlich begrenzte Erhitzung, die das zielgerichtete Härten bestimmter Bereiche im Bauteil erlaubt. Mit Härtha können Sie Einzelteile oder Bauteilserien induktivhärten. Unsere umfangreichen Kapazitäten erlauben die schnelle Abwicklung individueller Anfragen in bester Qualität. Kontaktieren Sie uns und verlassen Sie sich auf Profi-Knowhow.

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Das Verfahren und seine Vorteile

Erwärmung direkt im Werkstück durch Induktivhärten

Beim Induktivhärten findet die Erhitzung im Bauteil selbst statt. Auf diese Weise kann zum Beispiel ganz gezielt nur die Innen- oder Außenfläche eines Bauteils gehärtet werden. Das gelingt durch Induktion. Dafür wird mit einer Kupferspule ein elektromagnetisches Wechselfeld erzeugt. Durch den elektrischen Widerstand im Bauteil entwickelt sich Wärme, die bis zur individuellen Härtetemperatur erhöht werden kann.
 

Härtevorgang

Im Unterschied zu anderen Härteverfahren erfolgt Induktionshärten sequenziell. Das bedeutet, dass der zu härtende Bereich durch ein Verschieben des Induktors Stück für Stück erwärmt und durch eine Brause abgeschreckt wird.
 
Je nach Bauteil- und Induktorgröße kann das Werkstück auch nach und nach durch den Induktor hindurchgeschoben werden. Zudem kann während dieses Vorgangs eine Rotationsbewegung notwendig sein (zum Beispiel bei Wellen).
 
Abschließend folgt eine Entspannung des Stahls bei niedriger Temperatur oder ein Anlassen.
 

Kurze Erwärmungs- und Haltezeiten gewährleisten eine sehr geringe Oxidation. Um die gewünschte Gefügeausbildung zu ermöglichen, müssen Haltezeit und Härtetemperatur ins richtige Verhältnis gesetzt werden. Das ist abhängig von der Werkstoffsorte, insbesondere vom Kohlenstoffgehalt. In der Regel liegen die Temperaturen zwischen 800 °C und 950 °C.
 

Vorzüge auf einen Blick

Entdecken Sie einige der wichtigsten Vorteile des Induktivhärtens:

  • Örtlich begrenzte Härtung problemlos möglich
  • Schnelle Durchlaufzeit dank kurzer Verfahrensdauer
  • Geringer Verzug und wenig Zunderbildung
  • Automatisierbar und reproduzierbar

Anwendungsbereiche

Induktivhärten eignet sich ideal für Bauteile mit komplexer Geometrie und Werkzeuge, die an bestimmten Stellen hohem Verschleiß ausgesetzt sind. So eignet sich zum Beispiel die Schneide einer Zange zum Induktionshärten. Weitere Anwendungsbeispiele sind Bolzen, Kurbelwellen, Zahnräder, Ventilstößel und Walzen.

Geeignete Werkstoffe

Zum Induktivhärten müssen Vergütungsstähle über einen Kohlenstoffgehalt von mehr als 0,3 % verfügen.
 
Zu den geeigneten Werkstoffen zählen unter anderem:
 

Werkstoffnummer Kurzname Stahlsorte HRC
1.0503 C45 Vergütungsstahl 48-58
1.7225 42CrMo4 Vergütungsstahl 48-60
1.3503 100Cr6 Kugellagerstahl 50-65
1.8159 50CrV4 Vergütungsstahl 48-60
1.2826 60MnSiCr4 Spannzangenstahl 48-58

Kundenangaben zur Wärmebehandlung

Wir freuen uns, dass Sie bei uns induktivhärten möchten. Dazu benötigen wir unter anderem folgende Angaben:

  • Werkstoffbezeichnung
  • Sollwert für die Oberflächenhärte
  • Sollwert für die Härtetiefe
  • Kennzeichnung von Bohrungen nahe der Oberfläche
  • Soll ein Anlassen folgen?

Weitere notwendige Angaben entnehmen Sie dem Vordruck zu Beauftragung, den wir Ihnen gerne übermitteln.

Verfahrensstandorte

In unserer Standortübersicht erfahren Sie, wo wir bei Härtha das Induktivhärten durchführen.

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