GKZ-Glühen

Aktualisiert am: 24.10.2024

GKZ-Glühen bedeutet Glühen auf kugeligem Zementit. Es eignet sich für übereutektoide Stähle mit einem Kohlenstoffgehalt über 0,8 %. Das Ziel ist ein Gefügezustand im Material, der eine leichtere Umformung bei Raumtemperatur erlaubt. Dazu wird das Werkstück nahe unter oder über der A1-Linie bei 723°C geglüht und danach kontrolliert abgekühlt. Dadurch entsteht ein Gefüge aus zähem Ferrit mit kugelig eingelagerten harten Karbiden. Auf diese Weise haben die harten Gefügebestandteile weniger Einfluss auf die spätere Kaltumformung.

GKZ-Glühen

Das vorherige Härten sorgt für eine bessere Verteilung des Kohlenstoffs – eine wichtige Voraussetzung für das GKZ-Glühen. Um die Gefahr der Randentkohlung oder Verzunderung zu minimieren, wird das GKZ-Glühen in Schutzgasatmosphäre vorgenommen. Auch eine perfekte Regelung der Ofentechnik kann diesen Gefahren vorbeugen.

GKZ-Glühen
GKZ-Glühen

Unterscheidung: GKZ-Glühen und Weichglühen

Das GKZ-Glühen ist vergleichbar mit dem Weichglühen. Beide Verfahren sind Wärmebehandlungen unter Schutzgasatmosphäre, um die Härte zu senken und eine Kaltumformung zu ermöglichen. Auch die Zerspanbarkeit und die Voraussetzungen für das Einsatzhärten werden verbessert. Das Ziel beim GKZ-Glühen sind kugelig eingelagerte Karbide. Beim Weichglühen entsteht hingegen kugeliger Perlit. Zudem sind beim GKZ-Glühen längere Haltezeiten üblich – mehr als 8 Stunden sind nicht ungewöhnlich.

Vorteile beim GKZ-Glühen

  • Kugelig eingelagerte Karbide und duktiler Ferrit bieten ideales
    Formänderungsvermöge
  • Verbesserung der Zerspanbarkeit
  • Verbesserung der Kaltumformbarkeit

Hierzu angebotene Leistungen

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