Eisennitrid

Aktualisiert am: 24.10.2024

Eisennitride sind anorganische chemische Verbindungen aus Eisen und Stickstoff. Beim Härten durch Nitrieren bilden sich Eisennitride auf der Werkstückoberfläche. Hierbei wird durch eine chemisch-thermische Behandlung mittels Stickstoff eine Diffusionssättigung auf der Stahloberfläche erzielt. Die so entstandene Eisennitridschicht weist eine erhöhte Härte auf.

Eisennitrid

Es gibt verschiedene Arten von Eisennitriden, die sich in ihrer Struktur und Zusammensetzung unterscheiden:
 

  • Eisennitrid FeN
  • Dieisennitrid Fe2N
  • Trieisennitrid Fe3N1+x (Siderazot)
  • Tetraeisennitrid Fe4N (Roaldit)
  • Stickstoffmartensit α ́ ́-Fe16N2

Eigenschaften

Eisennitride treten in verschiedenen Strukturen auf. In der Regel liegen sie als metallartiges Pulver mit grauer bis schwarzer Färbung vor.
 

Eisennitrid Dichte  Struktur Raumgruppe
Dieisennitrid 6,35 g/cm3 Orthorhombische Kristallstruktur Pbcn
Trieisennitrid 

(ε-Modifikation)

7,36 g/cm3 Hexagonale Kristallstruktur P6322
Tetraeisennitrid 6,57 g/cm3 Kristallstruktur mit kubisch dichtester Packung der Eisenatome P43m

Anwendungsbereiche

Eisennitride werden zur Oberflächenhärtung eingesetzt, um Werkstücke vor Verschleiß und Korrosion zu schützen. Zudem können Eisennitrid-Beschichtungen die magnetischen und elektrischen Eigenschaften der Bauteiloberfläche beeinflussen. Tatsächlich sind Permanentmagneten aus Eisen-Stickstoffverbindungen eine kostengünstigere Alternative zu Seltenerdmagneten.

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